Faktencheck Baugebiet "HU"
Eine Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen
Das Baugebiet „Hu“ in Weiher – eine fast „unendlichen Geschichte“ – hat sich in den letzten 25 Jahren mit haarstäubenden Fehlern und als jahrzehntelanges, ungenutztes „totes Kapital“ als unrühmlicher Beitrag zur Bauland- und Finanzlage der Stadt etabliert.
Vorab: Wir sind alle froh, dass es dieses Baugebiet „HU“ nun endlich bald gibt und wir von Seiten der Stadt Hollfeld den bauwilligen Familien ein Angebot in erstklassiger Lage machen können!
Aber: Der Reihe nach ...
Vor über 25 Jahren musste die Stadt Hollfeld aufgrund eines vom damaligen Bürgermeister Pirkelmann nicht ordnungsgemäß umgesetzten Stadtratsbeschlusses das gesamte Gelände „Hu“ vom damaligen Besitzer für über eine halbe Million DM erwerben!
Obwohl seit vielen Jahren ein permanenter Mangel an geeigneten, stadtnahen Bauplätzen bestand, wurde jedoch dieses erstklassige Gelände nicht genutzt, sondern z.B. in Krögelstein mit hohem Geldaufwand Bauland erworben und erschlossen.
Das Ergebnis: Man finanzierte nun auch noch diese Flächen für über 12 Jahre vor und zahlte für das eigene Grundstück „Hu“ auch noch parallel über Jahrzehnte Zinsen und Zinseszinsen!
Mehrere Hunderttausend Euro "verbrannt"!
Unter Berücksichtigung der Zinsentwicklungen und der Finanzlage in den zurückliegenden Jahren, wurde so, aufgrund dieses extrem unwirtschaftlichen Vorgehens, ein Kapital von circa € 500.000.—,ohne jegliche Gegenleistung, „verbrannt“!
Als vollkommen unverständlich und kontraproduktiv sind in diesem Zusammenhang die Äußerungen der damaligen Bürgermeisterin Barwisch im Oktober 2010 auf der Bürgerversammlung in Weiher einzustufen: Dort konstatierte sie auf die Nachfrage nach der „HU“, dass sich die Stadt Hollfeld die Erschließung des Baugebiets nicht leisten könne , da eine Zufahrt über die Königsfelder-Straße erfolgen müsse. Im gleichen Atemzug bestätige sie, dass die Stadt Grundstückverhandlungen für zwei neue Baugebiete durchführe.
Als ehemalige Bankerin hätte sie um dieses unwirtschaftliche Vorgehen wissen müssen. Wenn ich schon eine erstklassige Baulage mein Eigen nenne, warum sollte man dann mit neuem Kapitalaufwand, den ich über Kredite finanzieren muss, eine andere erwerben!?
Mit der so unreflektiert verbrannten halben Million Euro hätte man ohne Weiteres 2/3 der Erschließungskosten für die HU schon in der eigenen Tasche gehabt und sicherlich mindestens 20 bis 25 neue Eigenheime mit Familien dort untergebracht und damit auch den Restbetrag zur Erschließung refinanziert!
Zwischenfazit
Das Geld zur Finanzierung des Baugebiets „HU“ hat tatsächlich, – entgegen der stetigen Wiederholungen –, zu keinem Zeitpunkt wirklich gefehlt !
"Ende gut?" - Fast! - Leider wieder mit "Pannen"!
Nun, im Jahr 2019 brachte der damalige Stadtrat dann doch – irgendwie – trotz all der Hemmnisse, das Baugebiet „HU“ auf die Beine!
Jetzt wird alles gut! Dachten ALLE!
Doch die Zahlen lügen nicht …
Von circa € 600.000.—im Jahr 2018, auf über € 800.000.— in 2019/20 auf final weit über 1,2 Millionen zum nun im April 2021 beschlossenen besten Angebotspreis!!!!
Erklärungen: KEINE! Objektiv nachvollziehbare Gründe oder Ursachen konnten dem Stadtratsgremium zur Beschlussvorlage nicht dargelegt werden!!
Kann man der Begründung mit den um ca. 25% gestiegenen Baupreisen noch einigermaßen folgen, so sind jedoch Aussagen wie „Zahlendreher“ oder „nicht erklärbare Differenz“ in Anbetracht der Größenordnung der Beträge vollkommen inakzeptabel!
Und als „Krönung“ wurde das den Mitgliedern des Stadtrates als vorletzter Tagesordnungspunkt gegen 22:30 Uhr - mit dem Hinweis, dass aufgrund der Angebotsfrist eine heutige Verabschiedung notwendig sei, zur Abstimmung vorgelegt.
Fazit – ein Paradebeispiel der Intransparenz!
Einen solchen Vorgang, in der dargelegten Weise mit Kapitalbeträgen in dieser Größenordnung so abzuarbeiten, kann man nur als vollkommen deplatziert und indiskutabel bezeichnen! Es konterkariert geradezu als Paradebeispiel, die im Wahlkampf immerwährende Parole von einer besseren Transparenz im Stadtratsgremium einerseits und zu den BürgerInnen andererseits!
Bitte keine Wiederholung!
Nicht nachvollziehbare Sachverhalte offen darlegen und Fehler identifizieren!
Selbstverständlich können (dürfen) Fehler immer und überall passieren! Ein „Geradebiegen“oder „Übertünchen“ ist hier in keiner Weise zielführend und problemlösend, ebenso wenig wie ein Überrumpeln von Entscheidungsträgern!
Fürs nächste Mal: Missstände, „schiefe Sachverhalte“, „unerklärbare Fehler“ konkret, vorab beim Namen nennen und zumindest mit den jeweiligen Fraktionssprechern erörtern und Lösungsstrategien formulieren und diese dann dem Gremium als mögliche Lösungswege objektiv-nachvollziehbar und fundiert zur Entscheidung vorlegen!